Umweltbelastung Elektro vs. Verbrenner
FAQ - häufig gestellte Fragen - gernelle Fragen zur Elektromobilität und Energiethemen
Hier die Zusammenfassung der Studie von 2018, welche im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erarbeitet wurde. Modellierungsgrundlagen sind im Bericht deklariert (Seite ii vor Inhaltsverzeichnis). Die Untersuchungen sind eher konservativ (eher zu Gunsten des Verbrenners), was bei seriösen Studien meistens der Fall ist, um nicht zu optimistische Ergebnisse zu erhalten. Alles in allem scheint diese Studie auf seriöser wissenschaftlicher Basis erstellt zu sein, auch wenn die graue Energie der Infrastruktur zur Bereitstellung fossiler Treibstoffe offenbar dem Verbrenner nicht vollständig belastet wurde.
Die Modellierungsgrundlagen kurz zusammengefasst:
Für Verbrenner und Elektroautos wurden
- verlgeichbare Mittelklasswagen verwendet
- Herstellung des Autos (bei Elektro inkl. Batterie)
- Herstellung des Treibstoffs (bei Elektro Stromherstellung)
- Emissionen während der Nutzungsdauer (Emissionen pro km)
- Entsorgung
Zu erwähnen ist, dass beim Elektroauto ein aktueller Strommix (inkl. Atomstrom) verwendet wurde, was die Bewertung nach Umweltbelastungspunkten (UBP) sehr stark belastet. Denn aufgrund der extrem langen Endlagerungszeit der Brennstäbe, geht Atomstrom als extrem umweltbelastend in die Bewertung ein. Aber auch mit der starken Belastung durch Atomstrom schneitet das Elektroauto deutlich besser ab als der Verbrenner. Würd man nach "französischen Mentalitäten" rechnen (wo Atomstrom als Ökostrom betrachtet wird) oder generell "Atomstrom freundlich", würde das Elektroauto noch viel besser abschneiden.
Ergebnisse der Studie kurz zusammengefasst:
- Die Treibhausgas-Emissionen des heute durch- schnittlichen in Betrieb stehenden fossil betriebenen Fahrzeugs liegen deutlich höher als diejenigen eines Elektroautos
- Der Vergleich der Ökobilanz-Ergebnisse von Elektroautos, Plug-In Hybrid-, Hybrid-, Diesel-, Benzin- und Erdgasfahrzeugen zeigt, dass
- Die Gesamtumweltbelastung iiegt beim Elektrofahrzeug deutlich tiefer als beim Flottenmix der Dieselautos.
- Das Fahren mit den Leichtbaufahrzeugen verursacht deutlich tiefere Umweltwirkungen als das Fahren mit einem sparsamen Dieselauto beziehungsweise einem Elektroauto der unteren Mittelklasse.
Nicht berücksigtigt in der Studie wurden:
- Graue Energie der benötigten Infrastruktur zur Bereitstellung fossiler Treibstoffe
- Wie in den meisten Ökobilanzen wurde der Energieaufwand für die Verbrenner sehr optimistisch berechnet. Die Energieaufwand für die benötigte Infrastrutkur zur Bereitsstellung von Diesel und Benzin (graue Energie) wurde nicht berücksichtigt. Zur Erstellung von Bohrinseln, Öl-Pipelines, Pumpstationen, Raffinerien, Tanklastwagen, Umfüllstationen für Tanklastwagen, nationale/regionale Treibstofflager/-Tanks sind grosse Enegiemengen notwendig, welche bisher kaum beachtet wurden. Nur schon der Bau und Unterhalt dieser Infrastrukturen verursachen grosse umweltschädliche Emssionen, welche in kaum einer Studio berüchsichtigt werden. Diese ganzen Infrastrukturen braucht es für den Verbrenner nicht, was dessen Ökobilanz real noch deutlich besser ausfallen lässt.
- Potential für Lastmanagement durch die Elektroautos:
- Ein gutes Lastmanagement wird in Zukunft erlauben, fluktuierende erneuerbare Energiequellen (Wind, Sonne) viel dynamischer ins Netz einzuspeisen und das Stromnetz gesamtheitlich zu stabilisieren. Die Elektromobilität gilt bereits heute als ein wichtiges Element, um die Energiewende (Einspeisung fluktuierender Energiequellen) zu erreichen.
- Wirtschaftspolitische Unabhängigkeit von "Problem-Staaten" und westeuropäische Wirtschaftsförderung (keine direkten ökologischen Vor- / Nachteile, daher irrelevant für die Studie):
- Solange wir im grossen Stil Erdöl für unsere Mobiiltät benötigen, sind wir entsprechend politisch und wirtschaftlich auch abhängig von den Öl fördernden Staaten, von welchen die meisten alles andere als unsere Werte vertreten. Zudem finanzieren wir mit unserem Öl-Konsum massgeblich die Machhaber solcher Staaten, was nicht in unserem Sinne sein kann
- Nutzen wir für unsere Mobilität hingegen unseren westeuropäischen Strom statt Öl aus "Problem-Staaten", fördern wird damit auch unsere eigene Wirtschaft (+ Arbeitsplätze) und schwächen gleichzeitig den Einfluss Öl fördernder "Problem-Staaten"
Oft gemachte Untersuchungsfehler in Studien, welche das Elektroauto angeblich als umweltschädlich zeigen:
Man hört immer wieder von Studien, welche angeblich beweisen sollen, dass Elektroautos doch nicht so umwerltfreundlich sind. Bei näherer Betrachtung solcher Studien, zeigen sich jedoch immer markante Unterschiede der Bewertungskriterien zwischen den beiden Technologien, womit ein Vergleich nicht mehr möglich ist.
Hier die häufigsten Fehler unseriöser Studien:
- Vergleich von bestcase-Verbrenner mit worstcase-Elektroauto
- Vergleich effizienter Kleinwagen (Verbrenner) mit Luxuskarosse (eAuto)
- Nur Betrachtung der Herstellung des Akkus & Elektromotors im Elektroauto, nicht aber die Herstellung des Motorenblocks, Beinzintanks und die Abgasreinigungsanalge des Verbrenners
- Entsorgung des eAutos, nicht jedoch die Entsorgung des Verbrenners
- Nur Betrachtung der Stromherstellung, ohne die Bereitstellung des Benzins/Diesels zu berücksichtigen (Öl-Förderung, Transport, Raffinerie, etc.)
- Graue Energie und Erschliessung von Ladestationen, nicht jedoch die graue Energie von Tankstellen für fossile Brennstoffe und dessen Stromerschliessung.
- Brennbarkeit von Lithium-Akkus, nicht jedoch die Brennbarkeit von Benzin und Diesel